FAHRZEUGE

Wattenscheid gehört zu den wenigen Orten im Ruhrgebiet, die nicht über einen eigenen Straßenbahnbetrieb verfügten. Ebenso gab auf dem 1926 aus dem Amt Wattenscheid und den umliegenden Gemeinden gebildeten Stadtgebiet keinen Straßenbahnbetriebshof.

Insofern waren die Straßenbahntriebwagen, die in Wattenscheid unterwegs waren, immer in den Nachbarorten stationiert.

Die Straßenbahnverbindung von Gelsenkirchen nach Bochum wurde anfangs von dem Berliner Unternehmen Siemens & Halske betrieben. Die Straßenbahnwagen waren im Betriebshof Gelsenkirchen an der damaligen Hochstraße oder im Betriebshof Bochum an der damaligen Voedestraße stationiert.

In späteren Jahren wurde die Wattenscheider Strecke der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG in der Hauptsache mit Fahrzeuge aus dem Gelsenkirchener Betriebshof bestückt. Als im Laufe des Jahres 2000 die Arbeiten für einen Neubau des Betriebshofes begannen, wurde die zur Fußballweltmeisterschaft von 1974 am Parkstadion gebaute Wende- und Abstellanlage zum provisorischen Betriebshof Berger Feld umgebaut. Hier gab es auch eine kleine Werkstatthalle. Die Büros und Sozialräume wurden in Containern untergebracht. Am 16. August 2001 wurde der Grundstein für den Neubau des Betriebshofes Gelsenkirchen gelegt. Am 1. April 2003 konnten die neuen Wagenhallen in Betrieb genommen werden. Das Provisorium am Berger Feld wurde im folgenden Jahr zurückgebaut.

Von Bochum aus wurden nur gelegentlich Straßenbahnwagen auf die Linie nach Wattenscheid und Gelsenkirchen geschickt. Sie waren zumeist in den Betriebshöfen Altenbochum (eröffnet 1902) oder Wiemelhausen (eröffnet 1928) stationiert.

Nach der Inbetriebnahme des modernen Betriebshofes Engelsburg im Jahr 2005 kommen die modernen Variobahnen auch fahrplanmäßig von dort auf die heutige Linie 302.

BETRIEBSHOF EICKEL

Die Kommunale Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen, die zu Beginn die Straßenbahnverbindung von Baukau, später Herne, nach Höntrop betrieb, hatte ihren Betriebshof in Eickel errichtet. Von dort wurden die Straßenbahnwagen auch nach der Übernahme der Betriebsführung durch die Westfälische Straßenbahn GmbH eingesetzt. Der Betriebshof Eickel war darüber hinaus auch die Heimat der auf der Linie von Leithe zum Bahnhof Wattenscheid eingesetzten Fahrzeuge. Mit der Einstellung der Straßenbahnlinie G am 31. Dezember 1937 fand kein Straßenbahnwagen aus Eickel den Weg nach Wattenscheid.

Auf den Unterseiten dieses Kapitels stelle ich die für den Straßenbahnverkehr in Wattenscheid typischen Straßenbahnwagen vor.

LITERATURHINWEIS

Für weiterführende Informationen zum Fahrzeugpark der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Westfälischen Straßenbahn GmbH verweise ich auf mein 1989 erschienenes Buch „Unterwegs Zwischen Emscher und Ruhr – Geschichte des Wagenparks der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG“, Verlag Reimann, Wuppertal 1989. Es ist über das Internet auch heute noch antiquarisch erhältlich.