ZUM BAHNHOF HÖNTROP

Die Westfälische Straßenbahn GmbH war seit dem 21. Juli 1926 alleinige Eigentümerin der Straßenbahnstrecke von Herne nach Höntrop. Nach der Auflösung des Landkreises Gelsenkirchen hatte das Unternehmen alle Gesellschaftsanteile der Kommunalen Straßenbahn-Gesellschaft Landkreis Gelsenkirchen übernommen.

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die das Unternehmen weiterhin begleiteten, trieb die Westfälische Straßenbahn den Ausbau des Netzes voran. Im Fokus war insbesondere eine Weiterführung der Linie G von der Endstelle am heutigen Wattenscheider Hellweg zu dem bereits 1862 eröffneten Haltepunkt der ehemaligen Bergisch-Märkischen Eisenbahn in der Gemeinde Höntrop.

Um die Straßenbahn von der bisherigen Endstelle in Höntrop über das nach Süden stark abfallende Gelände zum Bahnhof führen zu können, wurde unter Inkaufnahme umfangreicher Erdbewegungen und hoher Erstellungskosten eine neue, großzügige Straße angelegt. Die noch aus der Anfangszeit der Eisenbahn stammende, gemauerte Straßendurchführung am Bahnhof Höntrop wurde durch eine Stahlträgerbrücke ersetzt. Deren Bau zeigt das folgende, im Bochumer Stadtarchiv erhaltene Bild (Stadtarchiv – Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte):

ERÖFFNUNG IM WINTER

Am 17. Dezember 1929 wurde die Linie G um 500 Meter bis zum Bahnhof Höntrop verlängert (Postkarte Verlag Heinrich Koch, Essen – Sammlung Rudolf Wantoch).

Die neue Endstelle lag mit Blick auf eine angedachte, aber nicht realisierte Verlängerung nach Eppendorf unmittelbar vor der neuen Eisenbahnüberführung in der Straßenmitte. In Eppendorf wäre eine weitere Verbindung zum Streckennetz der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG möglich gewesen.

Die Einstellung der Linie G am 31. Dezember 1937 kam diesen Plänen zuvor. Die als Ersatz für die Straßenbahn eingerichte Omnibuslinie E stellte ab dem 1. Januar 1938 die Verbindung nach Eppendorf her.

ZURÜCKZUM NÄCHSTEN KAPITEL

  • Dieses Bild erschien zur Eröffnung der Streckenverlängerung in der "Wattenscheider Morgenzeitung".
    W. Knapp - Repro Sammlung Ludwig Schönefeld