Als „Dönekes“ bezeichnet man im Ruhrgebiet mündlich überlieferte Anekdoten und Geschichten. Sie können amüsant und heiter sein, aber auch nachdenklich. Immer geht es darum, einen Teil der eigenen Geschichte zu erzählen.
Dönekes können auch spannende Erzählungen zu Themen sein, die der Erzähler für bedeutsam sind.
In der offiziellen Geschichtsschreibung wurden die zumeist mündlich tradierten Alltagserfahrungen ganz normaler Bürgerinnen und Bürger lange nicht beachtet.
Wie kein anderer engagierte sich in den 1980er-Jahren der Sozialwissenschaftler und Historiker Dr. Lutz Niethammer (Jahrgang 1939) für eine größere Wertschätzung der mündlich tradierten Geschichtsschreibung an Hochschulen und Universitäten. Für lokale Geschichte hatten sich zuvor ausschließlich engagierte Heimatforscher, häufig Lehrer, Heimatvereine und Stadtarchive interessiert.
Ich selbst habe schon früh begonnen, Geschichten zu sammeln: anfangs mit dem Cassetten-Recorder bei meinen Verwandten, später dann mit einem etwas professionelleren Aufnahmegerät als junger Journalist für die Ruhr Nachrichten.
Später hatte ich das Glück, Dr. Lutz Niethammer, der zeitgleich mit dem Beginn meines Studiums die Professur für Neuere Geschichte an der Universität Hagen übernommen hatte, als Student kennenzulernen. Seine „Schule“ beeinflusst auch diese Website.
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