Die Städteverbindung zwischen Gelsenkirchen und Bochum entwickelte sich zu einer der am stärksten frequentierten Strecken der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG. Im Kern blieb ihr Verlauf bis heute gleich. Die Linienbezeichnungen und die Lage der Endstellen in Gelsenkirchen und Bochum wechselten.
So wurde die Linienbezeichnung 1 A zunächst wieder aufgegeben. Der seit dem 26. Juli 1925 praktizierte Gemeinschaftsverkehr zwischen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG und der Vestischen Kleinbahnen GmbH von Schalke über Sutum nach Buer ermöglichte ab dem 30. November 1930 eine durchgehende Verbindung von Bochum über Wattenscheid, Gelsenkirchen, Schalke und Buer bis Hassel. Und das als Linie 1.
Einlegewagen, die vom Alten Markt in Gelsenkirchen bis „Wattenscheid Kirche“ fuhren, waren als Linie 1 E ausgeschildet.
Aus dieser Zeit stammt die hier als Beitragsbild und nachfolgend im Detail gezeigte Postkarte (Postkarte ohne Verlagsangabe – Sammlung Ludwig Schönefeld). Der 1926 von der Mainzer Waggonfabrik Gastell gebaute Triebwagen 528 ist im Bereich der der Haltestelle Wattenscheid Rathaus auf dem Weg über die Freiheitstraße nach Gelsenkirchen.

LINIEN 1 A, 9 UND 1 E
Am 8. September 1935 erhielt die Verbindung erneut die Linienbezeichnung 1 A um in Gelsenkirchen Verwechselungen mit der Linie 1 Buer – Karnap – Bredeney zu vermeiden.
Zeitgleich wurde die Linie 1 E, die seit dem 1. Februar 1932 zwischen dem Schlachthof und dem Wattenscheider Bahnhof pendelte, zum Alten Markt in Gelsenkirchen verlängert und in Linie 9 umbenannt. Mit der Einstellung des Teilstücks zum Bahnhof Wattenscheid am 31. Dezember 1937 wurde sie bis zu dem in der Westenfelder Straße verbliebenen Gleisstumpf verkürzt. Das Liniensignal war jetzt wieder 1 E.
LINIE 2
1938 war aufgrund der Übernahme und Integration der Westfälischen Straßenbahn GmbH eine grundlegende Neuordnung des Liniennetzes der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG erforderlich.
Am 1. Februar wurde aus der Linie 1 A die Linie 2. Als Verstärkerlinie zwischen Wattenscheid und Gelsenkirchen wurde am 1. April 1939 anstelle der Linie 1 E die Linie 22 eingeführt. Während auf der Linie 22 überwiegend einzelne Triebwagen eingesetzt wurden, führten die Straßenbahnzüge der Linie 2 in der Regel Beiwagen mit.
Das Teilstück nach Hassel wurde ab dem 1. Mai 1940 nicht mehr von der Linie 2 bedient. Die neue Endstelle war jetzt Buer.
Ein fotografisches Dokument aus den 1930er-Jahren ist die folgende Postkarte. Einer der 1927/28 gelieferten Gastell-Triebwagen steht an der Haltestelle „Wattenscheid Post“ (Verlag Cramers Kunstanstalt, Dortmund – Sammlung Ludwig Schönefeld).
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